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Das Gefühl schweigt

von UTE GALLBRONNER

Urs Käufer siegt im Deutschlandachter

Das Gefühl sagt Urs Käufer gar nichts: Der Ulmer Ruderer gewann am Samstag mit dem Deutschlandachter die Wedau-Regatta. Später siegte der Achter auch ohne Käufer.

Wer ist nun erste Wahl im Deutschlandachter? Die Regatta in Duisburg sollte Aufschluss geben, hat sie aber nicht wirklich, denn in beiden Besetzungen ruderte das deutsche Flaggschiff vorneweg. Das Urteil Urs Käufers ist entsprechend vorsichtig: "Gefühlsmäßig stehen die Chancen fifty-fifty. Ich weiß es einfach nicht", sagt der Ulmer. Sechs Athleten scheinen sicher: Schlagmann Andreas Penkner, Jochen Urban, Ulf Siemes, Jan Tebrügge, Thorsten Engelmann und Sebastian Schulte aus der Vorjahres-Crew.

"Sie sind zu mehr als 90 Prozent dabei", sagt Käufer. Offen sind also zwei Plätze für sechs Kandidaten: Der 21-jährige Käufer und Filip Adamski (23/ Mannheim) saßen am Samstag im Boot, die Arrivierten Stephan Koltzk (28) und Jörg Dießner (29) gehörten zur gestrigen Crew. Dazu kommen der lange verletzte Bernd Heidicker (28) und Philipp Stüer (29), die sich im Zweier wieder herankämpfen sollen. "Wenn sie ihre alte Leistungsstärke erreichen, können sie im Laufe der Saison eine große Rolle spielen", sagt Grahn.

In Duisburg brauchte das Käufer-Boot mit Schiebewind im Finale 5:35,70 Min. für die 2000 m auf der Wedau, lag damit 4,21 Sekunden vor den zweitplatzierten Polen. Gestern siegte der deutsche Achter in 5:41,27 und nur 2,59 vor Polen. "Das spricht für uns", sagt Käufer. Größe und Gewicht sprechen eher für die Konkurrenten, die alle besser in die Riege der großen Brocken passen wie Käufer und Adamski, die mit unter 1,90 m und 85 Kilo zu den rudernden Hänflingen gehören. Aber Größe ist nunmal nicht alles, nicht mal beim Rudern.

Im U-23-Vierer landete Raimund Hörmann gestern auf Platz zwei des B-Finales. Das war für den Ulmer nicht optimal, da drei andere deutsche Boote schneller waren. Trainer Thomas Affeldt lässt sich noch etwas länger Zeit, die Auswahl für die U-23-WM zu benennen - in Ratzeburg wird weiter getestet.

Als Kandidaten für den "erwachsenen" Vierer gelten auch Käufer und Adamski. Doch da überzeugten gestern andere, während die beiden am Ufer standen. Ihr Partner Gregor Hauffe konnte wegen seiner Pollenallergie nicht antreten. Käufer sieht darin sogar einen Vorteil: "Jetzt hat der Trainer einen schnellen Vierer gefunden, dann könnte er uns im Achter lassen. Eigentlich."

Egal wie: Es wird ein Geduldsspiel, Bundestrainer Dieter Grahn wird in den nächsten Tagen seine Entscheidung treffen. Aber bis in den August fließt noch viel Wasser die Donau hinunter.

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