Skip to main content

dm Drogeriemarktgründer Dr. Götz Werner und Dr. Werner Utz von Uzin Utz AG im URCD

  • Vortrag Gtz Werner 28.3.2017 HJK 3
  • Vortrag Gtz Werner 28.3.2017 HJK 2
  • Vortrag Gtz Werner 28.3.2017 HJK 1
  • Vortrag Gtz Werner 28.3.2017 HJK 5
  • Vortrag Gtz Werner 28.3.2017 HJK 4
Fotos von Hansjörg Käufer

Rudern ist nicht gerade ein Volkssport. Da ist es nicht verwunderlich, dass Gründer bzw. Leiter von Konzernen mit rudersportlichem Hintergrund recht selten sind. Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an den Chef von Rosenthal Porzellan, Philip Rosenthal, der gleichzeitig auch noch SPD-Bundestagsabgeordneter und parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium unter Minister Karl Schiller war. Und eben auch Ruderer.

Am Dienstag, den 28. März war Prof. Dr. Götz Werner, Gründer und Aufsichtsratsmitglied des Unternehmens dm Drogeriemarkt - und Ruderer - im URCD. Sein Vortrag zum Thema Im Rhythmus liegt die Kraft: Was ein Unternehmer beim Rudern lernen kann lockte viele Zuhörer in den URCD.

Teilnehmer bei der anschließenden Podiumsdiskussion waren neben Prof. Dr. Götz Werner der Ulmer Dr. H. Werner Utz, Aufsichtsratsvorsitzender der Uzin Utz AG und als Moderator Prof. Dr. Jürgen M. Steinacker.

Grundlage der Diskussion: Den richtigen Rhythmus zwischen Kontinuität und Kreativität zu finden ist eine wesentliche Herausforderung für ein Unternehmen. Führen heißt, einen Rhythmus herzustellen zwischen Beibehalten des Bestehenden und Kultivieren der Veränderung. In diesem Rhythmus liegt die Kraft für die Prosperität des Unternehmens.

Als erstes wurde gerudert, Götz Werner ging mit Raimund Hörmann, Jürgen Steinacker und Meike Dütsch als Schlagfrau im Doppelvierer auf die Donau. Bis vor vier Jahren war er noch im Einer unterwegs, doch den spendete er an seinen neuen Verein in Cannstatt, weil er nur noch im Mannschaftsboot rudern würde. Das Rudern hat seit seiner Jugend immer sein Leben bestimmt.

Er sei Drogist. Sein Urgroßvater hatte die Drogerie gegründet und so lag es nahe, dass er auch Drogist wurde und die Drogerie auch mal von seinem Vater übernehmen würde. Als junger Mann in den Zwanzigern habe er aber gemerkt, dass die Drogerie des Vaters nicht überleben würde ohne Veränderungen. Nach einem Wechsel zu einer Großdrogerie in Karlsruhe, machte er sich schließlich selbstständig, nachdem dort seine unternehmerischen Änderungsvorschläge abgelehnt wurden. Und so baute er seine Firma in Karlsruhe zu einem der größten Drogeriekonzerne in Deutschland aus - dem dm Drogeriemarkt. Er stellt die Mitarbeiter und dahinter die Kunden in den Mittelpunkt (Link zu den Grundsätzen).

Und er sei kein Akademiker, sagte Götz Werner weiterhin, worauf Dr. H. Werner Utz, Aufsichtsratsvorsitzender der Uzin Utz AG ihm entgegnete, er habe Betriebswirtschaft studiert, aber danach 10 Jahre gebraucht, diesen Ballast abzuwerfen.

Götz Werner ist ein Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens. Seine saloppe These: Hartz IV ist offener Strafvollzug. Und der wäre für Nichtstraftäter unter der Menschenwürde. "Die Menschenwürde ist unantastbar." - sagt schon der Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. In den Links unten wird das Thema noch vertieft, z.B. in der SWR-Sendung "Planet Wissen".

Bei Dr. Werner Utz hat der Sport, Fußball und Tennis, bestimmte Verschleißerscheinungen verursacht, so dass Radfahren heute eher sein Thema wäre. Und das Rudern wolle er jetzt unbedingt auch mal probieren, nachdem er jetzt so direkt, auch in Person von Götz Werner, damit konfrontiert wurde.

Eine Beobachtung beider: Ihre IT-Mitarbeiter würden die meiste Zeit ihres Alltags im Geschäft verbringen, obwohl eigentlich auch das Privatleben dazu gehöre. Und die Entwicklung in anderen Drogeriemarktkonzernen kommentiert Götz Werner mit dem leicht abgewandelten Spruch: "Konkurrenz belebt das Geschäft - keine Konkurrenz belebt das Geschäft noch mehr."

Wenn Götz Werner seine geschäftlichen und sozialen Einstellungen durchs Rudern gewonnen hat, sollten alle Konzernchefs diese Lebenserfahrung sowohl im Einer als auch im Mannschaftsboot mitmachen. Das Motto der vh-Veranstaltunsreihe "Sport bewegt die Stadt", in deren Rahmen die beiden Gäste im URCD auftraten, kann beim Rudern noch erweitert werden - "ein Leben lang", den Rudern ist, wie man neudeutsch sagt, eine Lifetime-Sportart.

SWR Planet Wissen

Deutschlandradio Kultur

Stern

Wikipedia

  • Geändert am .
  • Aufrufe: 2794